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KILIFÜ – Almanach der Kinderliteratur 2014/15 (von Thomas Schmitz)

 

Ich muss Ihnen nicht die Geschichte vom Inneren Team erzählen. Aber es sitzt gerade an einem runden Tisch in mir und diskutiert: Der Kaufmann, der Ästhet, der Neugierige, der Vorsichtige. Sie alle sitzen und grübeln über ein Projekt, das so in gar keine Schublade passen möchte: Die Kindertseitung! Die Kindertseitung ist ein non-profit-Projekt der Mannheimer Grafikerin Daria Holme; eine Zeitschrift für Kinder aller Altersgruppen. Jede Ausgabe steht unter einem bestimmten Thema, zu dem Künstler, Grafiker, Fotografen, Illustratoren, Autoren und auch Kinder eingeladen werden, einen Beitrag einzusenden. Alle arbeiten unentgeltlich, denn wie gesagt, Die Kinderzeitung arbeitet ohne Gewinne zu erwirtschaften, sie kommt zum Beispiel - und das ist außerordentlich selten bei Zeitschriften - ohne jede Werbung aus.

 

Und weil das so ist, möchten wir im Kilifü mal so richtig die Werbetrommel rühren für ein Magazin, das wirklich ausgesprochen schön gestaltet ist und mit dem sich so viel anfangen lässt. Die Kindertseitung umfasst 52 Seiten in einem DIN A4- Überformat und ist, das fühlt man sofort, auf richtig gutem Papier gedruckt. (Echtes Malpapier, sagt Frau Holme)

 

Dazu enthält die Zeitung immer eine Beilage. Mal ist es ein Poster, dann ein Leseheft oder Aufkleber. Im aktuellen Heft, das sich dem Thema Schule widmet, ist es zum Beispiel ein großes Schulklassen-Wimmel-Ausmal-Poster. 

 

Thema Schule? Schwingt da nicht ein wenig der gehobene Zeigefinger, ist das nicht schnell staubig, pädagogisch, unwohl? Nein! Auf keinen Fall. Da finde ich ein ungewöhnliches Zeugnis für den Schüler als auch für den Lehrer. Ideen haben, Quatsch ausdenken oder Monster malen ist hier wichtiger als Recht- und Schönschreiben, und gerechnet werden muss weniger mit Primzahlen als mit der Möglichkeit, auf der nächsten Seite etwas völlig neues zu entdecken: eine kuriose Strafarbeit, Albert Einstein als Maske, einen extra falsch geschriebenen Text.

 

Alles in einem Design, das der Ästhet in mir nicht aufhört zu loben. (Wahrscheinlich um den Kaufmann zu beruhigen, der mit gespicktem Bleistift sitzt und rechnet und immer wieder den Kopf schüttelt. Nein, das kann sich nicht rechnen.) Aber schön ist es trotzdem, sagt der Vorsichtige. Frau Holme sollte unbedingt weitermachen. 'Was für ein Kompliment. Und dann von dir!', sagt der Neugierige am Tisch und haut dem Vorsichtigen beherzt auf die Schultern. 'Ich jedenfalls freue mich auf die nächsten Ausgaben.'

 

Neunmal ist die Kinderzeitung seit 2010 erschienen, die bisherigen Themen (so weit ich weiß, sind sie auch alle noch nachträglich zu ordern) sind 'Fliegen', 'Wasser', 'Alphabet', 'Stadt', 'Rot', 'Nacht', 'Gefährlich'. 'Reisen' und eben das Heft 'Schule'. Im Herbst 2014 folgt dann 'Rund'.

 

Alle Hefte kosten 14 Euro und bestellen kann man sie sehr gut über jede Kilifü-Buchhandlung.

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VOLL AUF DIE PRESSE – Jan 2015 online (von Sven Job)

Der Bravo geht langsam die Puste aus, Micky Maus hat auch schon bessere Tage gesehen und Yps ist inzwischen ein Heft für Erwachsene, die in ihre eigene Kindheit zurückspringen. Rosig sieht es auf dem Zeitschriften-Markt für Kinder und Jugendliche nicht unbedingt aus – rosa aber schon. Wer selbst Kinder hat, kennt die Quengelware vor der Supermarkt-Kasse oder vom Kiosk um die Ecke. Diese Magazine punkten oft mit bekannten Gesichtern wie Spongebob oder Lillifee und sind meist mit Gimmicks versehen, die zum Kauf verleiten sollen.

Es geht aber auch anders. Wo die bunten Hefte den Markt im Einzelhandel beherrschen, stemmt sich die Grafikerin Daria Holme aus Mannheim mit ihrerKindertseitung dagegen. Die macht sie seit schon zehn Ausgaben praktisch im Alleingang, beziehen kann man das Heft zweimal im Jahr über ihre Website.

Jede Veröffentlichung behandelt ein Thema mit einer ganz eigenen Note – ob es um Wasser geht, das Alphabet, die Stadt oder die Schule. Oder, noch viel unmittelbarer: die Farbe Rot und alles, was rund ist. Dabei regen die 52 Seiten zum Mitmachen an: Es gibt genug auszumalen und einzukleben und auch Geschichten finden für die Zielgruppe im Lese- und Vorlesealter ihren Platz.

Aber: Die 14 Euro muss man sich als Eltern leisten wollen. Für ein Heft, das viele tolle Ideen hat – aber auch ganz schön “unbunt” wirkt. Das Cover ist z.B. nicht ohne. Andererseits können die kleinen Leser ja selbst Farbe ins Heft bringen. Do it yourself! Dazu kommt, dass viele das Heft nicht kennen, weil sie es eben nicht im Supermarkt oder an der Tankstelle finden. Vielleicht sollte dieKindertseitung den direkten Kampf mit Klonkriegern, Geolino und Einhörnern aufnehmen?

Warum soll ich das lesen?
Früh anfangen mit guten Magazinen kann jeder. Auch meine kleine Nichte hatte ihren Spaß – und sie ist eigentlich nur auf dem Spielplatz zu Hause.

Risiken und Nebenwirkungen
Wenn die Konkurrenz auf die Kindertseitung aufmerksam wird, könnte es hässlich werden – gibt es dann bald die BILD für Kinder?

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DO IT YOURSELF ! – Freiarbeitsmaterial für den Kunstunterricht der Grundschule 2014
( Herausgegeben von Joachim Penzel und Frithjof Meinel / kopaed-Verlag, München )

Bei der seit 2010 zweimal jährlich von Daria Holme herausgegebene „Tseitung für Kinder“ auch „KinderTseitung“ handelt es sich eigentlich nicht um ein ausgewiesenes Freiarbeitsmaterial, sondern um ein Periodikum, das ganz auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtet ist. Dieses möchte „zum Lesen, Schauen und Mitmachen anregen, zum Denken und Träumen ermutigen und vor allem soll sie Spaß machen. Zu jeder Ausgabe gibt es ein Thema, zu dem Künstler, Fotografen, Erzähler, Spieler und andere eingeladen werden, Beiträge zu schicken.“ (Tseitung 2/2010, 48) Diese offene Kooperation ermöglicht ein sehr frisches Erscheinungsbild, das durch Wechsel im Grafiklayout, von der Kombinierung unterschiedlicher Bild- und Textästhetik belebt wird. Diese ästhetische Heterogenität lädt zum Entdecken ein, zum Abschweifen in Details oder auch nur zum Herumblättern. Die Tseitung wird offenbar aus einem künstlerischen und weniger aus einem pädagogischen Impuls heraus inhaltlich und formal gestaltet. Dadurch bleibt ihr eine Didaktisierung der einzelnen Themen erspart, die anderen Journalen für Kinder oder auch manchem Freiarbeitsmaterial viel von deren anregender Kraft raubt. Hier liegt ein für die Freiarbeit an Schulen interessantes Format vor, das den Kindern vollständig die Auswahl der einzelnen Beiträge und das Aufnehmen von Anregungen zur eigenständigen Gestaltung von Texten, Bildern oder Collagen überlässt. Unter den bisherigen sieben Ausgaben finden sich u. a. Themenhefte zu „Das Alphabet“, „Wasser“ und „Nacht“. Die 50 Seiten jeder Ausgabe bieten Kurzgeschichten entsprechend den Rahmenthemen, Bildgeschichten in Form von Grafiknovells, verblüffende und witzige Fotos, Abbildungen ungewöhnlicher Kunstwerke, klassische Ausmalbilder, aber ebenso künstlerische Vorlagebilder, die zu einer selbstständigen Weiterarbeit im Sinne des Nachvollzugs oder der freien Interpretation einladen. Das gesamte Material ist durch eine vollständige Offenheit gekennzeichnet und überlässt alle Rezeptions- und Produktionsentscheidungen den Kindern. Die Macher der Tseitung vertrauen ganz auf die inspirierende Kraft der angebotenen Gestaltung. Dieser starke animierende Charakter unterscheidet die KinderTseitung von institutionellem und professionellem Freiarbeitsmaterial im schulischen Bereich, wo meist Lernziele formuliert und gestalterisch-technische Arbeitsschritte vorgegeben werden. Eine Kontrolle von Lernerfolgen ist somit nicht möglich, aber die Tseitung will ja programmatisch in erster Linie Freude und Spaß an ästhetischen Themen vermitteln. Die Lehrenden können hier beobachten, dass die ästhetische Gestaltung ein wesentliches Bildungspotential besitzt, das kommunikativ nicht nur eigenständig funktioniert, sonder mindestens ebenso wichtig ist wie eine gute didaktische Aufbereitung von Themen. Betrachtet man die Gestaltung genauer, so zeigt sich, dass diese in erster Linie künstlerisch gedacht ist. Sie will sich den Kindern nicht als spezielles Grafikdesign für Heranwachsende aufnötigen, wie das in Lehr- und Bilderbüchern oft der Fall ist, wo geradezu zwanghaft mit Identifikationsfiguren im Comicstil und kullernden Manga-Augen gearbeitet wird und in dieser Weise eine ästhetische Uniformierung der Kinderwelt vollzogen wird, die jeder eigenständigen Kreativität zuwiderläuft. Die Gestalter der Tseitung denken nicht vermittelnd an Kinder, sondern versuchen ihre Themen ernst und zugleich spielerisch zu nehmen. Das bewirkt, dass Inhalt und Form nicht getrennt werden. In konventionellen Kinder- und Lehrbüchern ist es stets ein einheitlicher Illustrationsstil, der durchgehalten wird und in den die Themen sozusagen hineingezwängt werden. Das führt bereits in früher Kindheit dazu, dass eine starke Normierung der Rezeptionsgewohnheiten, die sich an massenmedialen Vermittlungsformaten orientiert, bei den Mädchen und Jungen erfolgt und damit eine spielerische Kreativität meist verhindert wird. Die Gestalter der Tseitung dagegen entwickeln ihre Geschichten und Bilder wie Künstler aus dem jeweiligen Material und aus den Themen heraus. Damit werden Kinder manchmal  mit einer sehr anspruchsvollen Erwachsenenästhetik konfrontiert, die aber ausgesprochen anregend wirkt. Manchmal führt das aber auch zu witzigen, kindgerechten und völlig unpädagogischen Aktionen, etwa wenn Philipp Morlock seinen Namen zum Schreibenlernen auf einen Plattenweg pinkelt (Heft 03/2011, 33 f). Das ist nicht unbedingt zum Nachmachen gedacht, in jedem Fall aber zum Kichern. Es verdeutlicht anschaulich, wie beim Schreiben nicht nur der Verstand, sondern in erster Linie der Körper beansprucht wird. Überhaupt haben die Macher der Tseitung viel Freude am Absurden, am Provokanten und Ungenierten – und gerade diese von Vorurteilen und pädagogischen Verkrampfungen freie Herangehensweise an Themen ist dem ungestümen Wesen von Kindern gemäß. Dass diese kreative anregende Gestaltung sich direkt auf die Arbeiten der Schüler auswirkt, zeigen die Pastelzeichnungen aus dem Freiarbeitsunterricht einer dritten Klasse zum Thema „Katzen bei Nacht“ und „Großstadt bei Nacht“, die in Heft 6 von 2012 vermittelt werden. Bei diesen beiden Übungen geht es um die Differenzierung von Grauwerten mit Pastelkreide auf schwarzen Karton und Temperafarben, die mittels Collage eingefügt wird. Will man die einzelnen Themenhefte der Tseitung in der Freiarbeit des Kunstunterrichtes einsetzen, kann dies direkt erfolgen, indem man einzelnen Kindergruppen jeweils ein Exemplar zur Verfügung stellt. Man kann die Themenhefte und ihre Materialien aber auch als eine Anregung sehen, die durch die Lehrenden mit weiteren Impulsen, Erläuterungen und Präzisierungen versehen wird. 

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NIDO 03/2014
Um die Welt ... kommt man nicht an einem Tag, aber manchmal schon mit einem Heft. Die tolle Kindertseitung widmet sich in der aktuellen Ausgabe dem Thema Reisen: mit Kurzgeschichten, Bilderrätseln, Vorlagen zum Aus- und Weitermalen. 

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ZEIT MAGAZIN Nr.28/2013 Heiter bis glücklich

 ( Die ZEITmagazin-Entdeckungen der Woche )

 

Die Kindertseitung ist ein Mal- Lese- Bastelheft, das zweimal im Jahr (ohne Werbung) erscheint. So schön gestaltet, dass man wieder einmal bedauert, kein Kind mehr zu sein.

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VERLAN AGENTUR FÜR KOMMUNIKATION 2012 - online
Wurde auch Tseit! Kindermagazine gibt’s wie Sand am Meer. Die meisten davon überzeugen die Kleinen allerdings eher durch billig hergestellte Spielzeug-Gimmicks, denn durch ihren mageren Inhalt. Deshalb hat sich die ‹Kindertseitung› das Ziel gesetzt, eine regelmässige Publikation für ‹Kinder aller Altersgruppen› auf die Beine zu stellen, die Gross und Klein mit interessanten Themen, Beiträgen und Bildern in ihren Bann zieht – und dabei ganz ohne Werbung auskommt. Die Kindertseitung unterhält nicht nur, sondern ermutigt zu eigenen kreativen Basteleien und Gedanken. Kommenden Januar feiert die Tseitung bereits ihren 2. Geburtstag, wir hoffen allerdings nicht, dass die sie deshalb ihren Kinderschuhen entwächst! Erhältlich ist die neue Ausgabe zum Thema ‹Gefährlich› ab dem 28. Februar in ausgewählten Buchhandlungen in Deutschland oder per Bestellung über: diekindertseitung@yahoo.de
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DIE KINDERTSEITUNG IM EINRAUMHAUS - sommer 2012
Ein Wochenende lang gastierte die Kindertseitung im Einraumhaus c/o Mannheim. Alle Kinder waren eingeladen im Inneren des Einraumhauses ihre eigenen Einraumhäuser zu bauen. Es entstand über drei Tage hinweg eine Stadt im Einraumhaus. www.einraumhaus.com
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HIMBEER MAGAZIN Oktober 2012
Kindertseitung. Malen, Dazudichten, Lesen, Lachen oder Staunen – die Kindertseitung ist ein buntes Potpourri künstlerischen Gedankeninputs für Kinder. Die eigene Kreativität Seite für Seite auf vielfältige Weise anregt. Im Gegensatz zu anderen Zeitungen und Magazinen für Kinder, die meistens den Auftrag verfolgen Kinder noch schlauer und neugieriger zu machen und furchtbar viel erklären, – was natürlich auch toll und spannend ist – will die Kindertseitung einfach nur Spass machen. Dass die Kinder dabei auch zum Denken, Selbermachen, Staunen und kreativ sein angeregt werden, versteht sich von alleine. Die Kindertseitung wird von verschiedenen Künstlern und Autoren gestaltet, diese widmen sich in jeder Ausgabe einem bestimmten Thema und interpretieren dieses für Kinder. Fantasievolle Illustrationen, lustige Bilder, Comics oder Buchstabensalat – ein bischen schräg und anders gut, überraschen und inspirieren die Seiten große und kleine Betrachter. Der Mitmach-Faktor steht dabei immer im Vordergrund. Ob Ausmalen, Ausschneiden oder Dazudichten – die Kinder können und sollen eigene Ideen einbringen und selbst künstlerisch tätig werden, vor allem aber Spass haben.
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RHEINPFALZ Juni 2012
Erziehung ohne Bevormundung – Die Graphikdesignerin Daria Holme gibt die Kindertseitung heraus. In der Mannheimer Neckarstadt, unweit des Alten Messplatzes, entsteht seit fast drei Jahren regelmäßig eine kleine, aber sehr feine Publikation für Kinder: die Kindertseitung der Graphikdesignerin Daria Holme. Es ist ein von Künstlern und Autoern bestücktes Magazin, das vor allem eines will: den kleinen Leserinnen und Lesern sehr viel Freiraum lassen. Die vage Idee hatte Daria Holme schon lange. Aber konkret wurde sie erst, als sie selbst Mutter eines heute fünfeinhalbjährigen Jungen geworden war und feststellte, dass sie viele Zeitschriften , die es für Kinder gibt, nicht mag.Es störte sie ‘das Bunte, Aggressive‘ daran. Vor allem aber missfiel ihr, dass diese Schriften den Lesern so klare Anweisungen erteilten und Anweisungen lieferten. ‘Mal das hier an‘ oder ‘Schneide an dieser Stelle entlang‘ zum Beispiel. ‘Man kann den Kindern mehr zutrauen‘, sagt die 38-jährige. In ihrer Kindertseitung haben sämtliche Formulierungen dieser Art den Charakter von Vorschlägen. Statt Anleitungen gibt es Anregungen. ‘Das kannst du ja auch mal machen ...‘ heißt es oder ‘Wenn du willst, kannst du es in die Sprechblasen schreiben‘. Schon die Schreibweise ihrer Publikation ist ein Vorschlag. ‘Zeitung‘ könnten Kinder auch ‘Tseitung‘ schreiben, meint Holme. ‘Deswegen fand ich den Namen sehr passend.‘ Bisher sind fünf Ausgaben der Kindertseitung seit 2010 erschienen, immer im Frühjahr und im Herbst. Jede Nummer ist einem bestimmten Thema gewidmet, etwa ‘Rot‘, ‘Wasser‘ oder ‘Das Alphabet‘. Als nächstes ist ‘Nacht‘ an der Reihe. Jede der 50 Seiten ist unterschiedlich gestaltet. Daria Holme verwendet Arbeiten, die ihr Künstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Verfügung stellen oder extra für die Kindertseitung anfertigen. Autoren steuern Texte bei, und auch Kinder gestalten immer wieder Seiten. Es kann sich mitten im Heft ein kleines Buch finden, aus dem man etwas Neues machen kann. Es gibt Aufkleber, Postkarten und viel Platz zum Kritzeln, Kleben und Malen. Das Magazin ist aus sehr dickem Papier, ‘weil ich es als Kind immer gehasst habe, wenn sich die Farbe auf die nächste Seite durchgedrückt hat‘, erklärt Daria Holme. Vom Konzept, über die Gestaltung und Produktion bis zum Vertrieb macht die Mannheimerin, die in Amsterdam studiert hat, alles selbst – neben ihrer eigentlichen Arbeit als Graphikdesignerin, bei der sie für Museen, Galerien und Künstler Kataloge, Plakate und andere Drucksachen gestaltet. An der ‘Tseitung‘ erzählt sie, verdiene sie gar nichts. Im Gegenteil, sie lege noch drauf.. Weil der Aufwand so groß ist, die Auflage aber mit 600 Stück relativ klein, hat die Publikation mit 14 Euro einen Preis, der nicht nur manche Käufer, sondern auch manche Händler abschreckt. Es gibt aber, abgesehen vom Direktvertrieb, einige Buchhandlungen, Spielwarenläden und Museen, in denen man die Kindertseitung bekommt. Im Ludwigshafener Kunstverein liegen Ansichtsexemplare aus. ‘Ich hoffe, dass ich den Preis irgendwann senken kann‘, sagt Holme. Einen Schub hat die Kindertseitung bekommen, als ihr im Juni in Hamburg der ‘Lead Award‘ in Bronze (Kategorie: Newcomer Magazin des Jahres) verliehen wurde – ohne Holmes Zutun: Die Jury hatte im Internet von der Zeitschrift gelesen und Exemplare angefordert. ‘Seitdem spricht es sich herum, dass es die Kindertseitung gibt‘, sagt Holme, die hofft, dass das Projekt rentabel wird, aber nicht zu groß. Denn eins möchte sie auf keinen Fall: die Kontrolle über die Kindertseitung verlieren, die sie liebevoll ‘mein Baby‘ nennt. (Nicole Hess)
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LEADAWARD Juni 2012
Die Kindertseitung wurde mit einem Lead Award ausgezeichnet ! Sie erhielt Bronze in der Kategorie Newcomer Magazin des Jahres 2012. In diesem Zusammenhang war die Kindertseitung Teil der Ausstellung Visual Leader 2012 im Haus der Photographie in den Deichtorhallen Hamburg. ( 21. Juni bis 26. August 2012 )
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KÄNGURU Mai 2012
Die Kindertseitung – das etwas andere Kinder-Magazin. Schreiben, lesen, lachen, schmunzeln – all das bietet die Kindertseitung, die von der Grafikerin Daria Holme ins Leben gerufen wurde. Die Kindertseitung ist eine Zeitung für Kinder aller Altersgruppen. Jede Ausgabe steht unter einem anderen Thema, zu dem Künstler, Grafiker, Autoren und Fotografen eingeladen werden, einen Beitrag einzusenden. Das macht das Magazin interessant, bunt und abwechslungsreich. Darüber hinaus lädt die Kindertseitung auch die jungen Leser zum Mitmachen ein, denn in dem Heft kann gezeichnet, gekritzelt, gesammelt und geklebt werden. Im A4-Format und auf festem Papier gedruckt eignet es sich hervorragend für kleine Hände, die ihrer Kreativität freien Lauf lassen möchten. Und auch als Erwachsener erwischt man sich dabei, schnell noch einmal selbst zum Kind zu werden. Mit viel Liebe zum Detail erscheint die Kindertseitung zwei Mal pro Jahr und kommt ganz ohne Werbung aus. Bisherige Themen waren : Fliegen, Wasser, Alphabet, Stadt und nun ganz frisch aus der Druckerei ein Heft zum Thema ‚Rot‘. Und auch diese Ausgabe ist den Machern hervorragend gelungen. Ein großes Lob von dieser Stelle.
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EINS|EINS|EINS
Die Kindertseitung wurde unter die besten 111 Magazine international gewählt !!! www.eins-eins-eins.tumblr.com/111
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BUCHMARKT März 2012
Herzensprojekt. Gerade bereitet sie in Mannheim die fünfte Ausgabe vor: Die Kindertseitung ist ein Herzensprojekt der Grafikerin Daria Holme. Selbst finanziert, ohne Werbung, mit eigenem Vertrieb und einer Auflage von derzeit 600 Stück – dazu gehört Idealismus. Und das Ergebnis, das zweimal im Jahr erscheint, ist einfach schön: Verschiedene Künstler steuern Beiträge zu den Themen bei, unter denen jeweils eine Ausgabe steht. Das waren bislang Fliegen, Wasser, Alphabet und Stadt, die nächste ist der Farbe Rot gewidmet. Kinder im Alter von drei bis zehn werden angesprochen, etwa die Hälfte der Kindertseitung können sie selbst gestalten – Das wird ein Dreijähriger anders lösen als eine Zehnjährige, weiß Daria Holme, aber sie müssen ja nicht alles machen was da steht. Geschichten regen zum eigenen Erzählen an, Bilder können weitergemalt, Memory-Karten ausgeschnitten, eigene Fotos eingeklebt werden. Wichtig ist der Grafikerin, dass ihre Zeitschrift aus gutem Papier gemacht wird, und jede enthält einen Zusatz wie ein Poster zum Ausmalen. Dass die Kindertseitung mit ts geschrieben wird, liegt daran, das es aus Kindersicht eigentlich logischer wäre. Mit 14 Euro Verkaufpreis ist die Zeitschrift bislang in einigen Buchhandlungen, Museumsshops und Spielwarenläden erhältlich. Daria Holme hat in ihrer Kindheit übrigens den Bunten Hund gelesen, dem auch viele Buchhändler hinterhertrauern. Die Kindertseitung hat einen ähnlichen Anspruch: Kindern mehr zutrauen als es viele grelle Hefte an den Kiosken tun.
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LIESLOTTE Februar/März 2012
Die Kindertseitung! Sie ist mit ihren bisher vier Ausgaben noch ein ziemlich neues Projekt. Werbungsfrei und außergewöhnlich kommt sie auf 52 Seiten und hochwertigem Papier daher. Jede Ausgabe steht unter einem anderen Thema: wie Alphabet, Wasser, Fliegen, Stadt oder die kommende Ausgabe Rot. Künstler, Grafiker und Autoren dürfen ihre Beiträge dazu einsenden. Dieser unterschiedliche Input lädt Kinder zum Lesen, Entdecken, Reinmalen, Ausschneiden und Ausprobieren ein, also ein richtiges Arbeitsheft. Der beachtliche Preis von 14 Euro erscheint im ersten Moment etwas hoch, jedoch bietet die Tseitung viel Ideenmaterial und Arbeitsvorlagen, um lange Spaß daran zu haben. Fazit: Eine gute Investition.
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TEMP MAGAZINE Juni 2011
Gestalten für Kinder ist nicht die einfachste Sache. Und es dann noch fertig zu bringen, dass Erwachsene es auch gut finden ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Daria Holme schafft es jedoch mit ihrem Magazin Kindertseitung die Brücke zu schlagen und alle sind begeistert! Schön mal was anderes zu sehen!
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MEIER Juli 2011
Meier : Die Kindertseitung: Was ist das? HOLME : Die Kindertseitung ist eine Zeitschrift für Kinder aus Beiträgen von Künstlern. Die Kindertseitung will aber nicht nur Beiträge zeigen, sondern sie soll von den Kindern fertig gemacht werden. Sie können malen, zeichnen, basteln – was sie wollen. Meier : Wie unterscheidet sich Die Kindertseitung von anderen Zeitschriften? HOLME : Für mich unterscheidet sich Alles (lacht). Es gibt ja unheimlich viele Heftchen für Kinder, Comics, Buntes und Grelles, was meiner Meinung nach wenig Raum für Fantasie lässt. Ich hoffe, das Die Kindertseitung das anders macht. Also mehr Raum bietet, um weiter zu denken, weiter zu machen und zu träumen oder sich selbst was auszudenken. Besonders ist auch, das die meisten Beiträge von bildenden Künstlern sind. MEIER : Für welche Altersstufe ist Die Kindertseitung gemacht? HOLME : Ich würde sagen die Zeitung ist für Kinder von drei bis zwölf Jahren. Manches ist anspruchsvoller, manches ist einfacher. Ich denke, in der Spanne ist für jeden etwas dabei: Für die Kleinen zum Schauen, Vorlesen, Malen und Basteln. Für die Grossen zum Selbstlesen. MEIER : Wer sind die Künstler, die Beiträge für Die Kindertseitung liefern? HOLME : Am Anfang waren es vor allem meine Freunde. Da sind ein paar dabei, die bis jetzt auch immer mitgemacht haben. Inzwischen hat sich das Ganze verselbstständigt. Ich bekomme Beiträge von Künstlern, die ich persönlich gar nicht kenne. MEIER : Wie kommen die Künstler zur Kindertseitung? HOLME : Manche landen auf der Internetseite oder sie finden sie in Läden, die Die Kindertseitung verkaufen. Eine Frau hat erzählt, das in ihrem Lieblingscafe in Amsterdam in der Leseecke Die Kindertseitung lag. MEIER : Wie finanziert sich Die Kindertseitung? HOLME : Bis jetzt habe ich alles komlplett selbst bezahlt – das ist nichts zum Geldverdienen, sondern eine Herzensangelegenheit, und ich habe irgendwann gedacht: Jetzt mach ichs einfach. Es gibt auch einen Aufruf, für 100 Euro eine Patenschaft für eine Seite zu übernehmen. Und für die nächste Ausgabe bekomme ich einen Zuschuss vom Kulturamt. MEIER : Wie sind sie auf die Idee gekommen Die Kindertseitung ins Leben zu rufen? HOLME : Das kam ein bisschen daher, dass ich früher den Bunten Hund, die Zeitschrift de Beltz-Verlags, hatte und es toll fand, dass es die Zeitschrift im Abo gab. Ich finde es schön, wenn ein Kind ein Abonnement hat und eine Zeitung per Post bekommt. Die Eltern kriegen ihre Zeitung ja auch per Post. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass es in meinem Umkreis soviele Leute gibt, die tolle Sachen machen und das man das irgenwie bündeln muss. MEIER : Steht hinter der Kindertseitung ein pädagogisches Konzept? HOLME : Nein, pädagogisch soll sie überhaupt nicht sein. Ich würde auch nicht sagen, das ich die Kinder zur Kunst hinführen will. Ich glaube einfach, das man Kindern wahnsinnig viel zutrauen kann. Nein – sie soll einfach da sein, den Kindern Raum bieten zu schauen und weiter zu machen, und zu einem Thema unterschiedliche Sichtweisen zeigen. Sie soll aber vor allem natürlich Spaß machen. Mein Sohn hat bei der ersten Ausgabe einfach wild draulosgemalt und Sachen ausgeschnitten – das ist eben auch Sinn der Kindertseitung. Ich glaube Die Kindertseitung gibt das Gefühl: Ich kann was damit machen. Weil leere Seiten da sind und man einfach loslegen kann, und das verstehen Kinder sofort. MEIER : Was haben Sie in der Zukunft mit der Kindertseitung vor? HOLME : Im Herbst kommt die vierte Ausgabe und dann mal schauen. Ich hoffe das es Die Kindertseitung noch lange gibt. Das ist der einzige Plan.
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MANNHEIMER MORGEN APRIL 2010
Tseitung für Kinder. Fliegen ist manchmal ganz leicht. Die neue Kindertseitung von Daria Holme macht es jedenfalls vor: In ihr machen sich Kinder plötzlich auf in die Lüfte, ja heben sogar ins Weltall ab. Wie das geht? Mit Fantasie und einem kleinen optischen Kniff. Die Mannheimer Grafikerin hat nicht nur eine Anleitung zum Abheben, sondern auch viel Sehens- und Lesenswertes in einer neuen Kunstzeitschrift für Kinder zusammengestellt. Und das nicht allein: Zahlreiche Künstler – darunter aus Mannheim Rebekka Brunke, Skafte Kuhn, Myriam Holme und Philipp Morlock – steuerten skurrile Fotos, Zeichnungen oder Bastelanleitungen für Daumenkinos und Fliegenkäfige bei. Neben viel Platz zum Malen und Kleben gibt es auch Lesetipps und Geschichten, in denen es um die Fliegen und das Fliegen geht. Erscheinen soll die Kindertseitung künftig zweimal im Jahr. Das nächste Mal geht’s dann ums Thema Wasser.
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